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Endlich mehr Gründer im Saarland – aber es bleibt viel zu tun

Kolumne
Von IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn

12.06.2019

Unser jährlicher IHK-Gründungsreport wartet dieses Mal mit einer positiven Überraschung auf: Im Jahr 2018 ist die Zahl der Existenzgründungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dass es mal wieder aufwärts geht mit den Gründerzahlen, darauf mussten wir neun Jahre warten. Ein kleines Plus von zwei Prozent bei den gewerblichen Gründungen gab es. Immerhin. Im Bund ging es gleichzeitig runter. Schön auch, dass ein recht hoher Anteil der Jungunternehmer vom Start weg Arbeitnehmer beschäftigen.

Also alles gut in der saarländischen Gründungsszene? Leider nein. Denn für die Unternehmensdichte und damit das wirtschaftliche Potenzial im Saarland kommt es eben nicht nur auf die Neugründungen an – man muss auch die Firmen in den Blick nehmen, die aus dem Markt ausscheiden. Und auch wenn die Zahl der Gründungen gestiegen ist; die Zahl der Liquidationen liegt noch immer höher. Trotz des Lichtblicks in der Gründerstatistik bleibt es daher dabei: Wir Unternehmerinnen und Unternehmer werden immer weniger.

Die Gründe sind vielfältig, wobei die Demografie sicherlich eine wichtige Rolle spielt. Es fehlen schlicht Personen im erwerbsfähigen Alter, die Betriebe auf der Suche nach einer Altersnachfolge übernehmen könnten. Der starke Arbeitsmarkt tut sein Übriges: Nur wenige gehen das Wagnis einer Gründung ein, wenn sie zwischen lukrativen Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis wählen können. Verständlich – aber schlecht für unsere Wirtschaftsstruktur. Und dann das unsägliche Unternehmerbild, das in den Medien genauso wie in viel zu vielen Politikerstatements gezeichnet wird. Selbst im „Tatort“ ist der Mörder meistens Unternehmer – mittlerweile ist das empirisch belegt. Welcher junge Mensch möchte denn so einen Beruf noch ergreifen? Wohl nur derjenige, der den „Beruf“ Unternehmer als Berufung empfindet.

Es gibt also noch viel zu tun für unsere IHK. Wir müssen informieren, gezielt beraten und zur Gründung motivieren. Ein Schwerpunkt muss dabei auf der Nachfolgeberatung liegen: Dass gesunde Unternehmen aus dem Markt ausscheiden, weil sie keinen Nachfolger finden, können wir uns schlicht nicht leisten. Ebenso wichtig: die gezielte Förderung von innovativen Gründungen – denn sie machen unser Land zukunftsfähig und ermöglichenWachstumschancen.

Zuversichtlich stimmt, dass sich in unserem IHK-Gründerzentrum immer mehr Interessenten zu Fragen der Existenzgründung und Unternehmensnachfolge beraten ließen – neun Prozent mehr als im Vorjahr. Darauf lässt sich aufbauen.