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Die Corona-Politik in Maß und Mitte bringen!
Kolumne
Von IHK-Vizepräsident Wolfgang Herges
13.11.2020
Anfangs waren es nur vereinzelte Meldungen über eine mysteriöse
Lungenkrankheit in China. Inzwischen hat das Coronavirus die Welt fest
im Griff. Auf die unsichtbare und anfangs unbekannte Gefahr hat die
Politik in Deutschland schnell reagiert. Nicht zuletzt aufgrund von
Schreckensbildern aus Italien wurde im Frühjahr das öffentliche und
wirtschaftliche Leben nahezu stillgelegt. Die Gesamtkosten dieser
Politik werden das Land noch sehr lange belasten, zumal sie auch erst
mit einiger Zeitverzögerung zu Tage treten. Doch das Virus ist nach wie
vor da und ein Impfstoff nicht verfügbar. Tatsache ist ebenfalls: Derart
umfassende Arbeits- und Ausgangsbeschränkungen wie zwischen März und
Mai dürfen sich nicht wiederholen. Was also ist zu tun, um die
Gesundheit der Menschen zu schützen und zugleich ihre Lebensqualität,
die insbesondere auch von einer gesunden Wirtschaft getragen wird, nicht
zu gefährden?
Bekanntlich beginnt gute Politik mit dem Betrachten der Wirklichkeit. Und wer mit offenen Augen durch die Welt geht, der weiß auch: Die Realität lässt sich nicht mo-nokausal erklären und maßgebend ist immer der Kontext. Große Teile von Politik und Medien fokussieren jedoch allein auf die Infektionszahlen. Entscheidend aber ist die Frage nach den Kapazitäten im Gesundheitssystem. In dieser Hinsicht ist zunächst einmal festzustellen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Infizierten überhaupt im Krankenhaus behandelt werden muss. Betrug die Hospitalisierungsrate Mitte April noch 20 Prozent, liegt sie seit Ende Juli bei unter zehn Prozent. Der Blick auf die Belegung von Intensivbetten zeigt darüber hinaus, dass der Höchststand von Covid-19-Intensivpatienten im April zu verzeichnen war. Damals dokumentierte das entspre-chende Register 2.900 Betroffene. Gegenwärtig macht die Belegung von Intensivbetten mit Corona-Infizierten weniger als die Hälfte aus. Bilder von überforderten Ge-sundheitssystemen anderer Länder befeuern allerdings die Angst, dass auch bei uns die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht werden könnten. Was die Berichterstattung aber unterschlägt ist, dass das deutsche Gesundheitssystem ungleich besser aufgestellt ist. Während z.B. hierzulande rund 34 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner kommen, sind es in Frankreich weniger als die Hälfte und in Spanien sogar nur ein Drittel. Aktuell sind die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten in Deutschland unter Berücksichtigung aller Patientengruppen nur zu rund 70 Prozent ausgelastet.
Fakt ist des Weiteren, dass der Zuwachs der positiv Getesteten nicht von einem sta-tistisch relevanten Anstieg von Todesfällen begleitet wird. Wobei das Risiko, mit oder an Covid-19 zu sterben, vor allem Hochbetagte und Vorerkrankte betrifft. Um es deutlich zu sagen: Jeder Todesfall im Zusammenhang mit Corona ist tragisch. Aber wir haben die Ressourcen, und wir haben inzwischen dazugelernt, um hier entsprechend zu handeln.
Das heißt: Statt permanent Angst zu schüren, sollten Politik und Medien das Infekti-onsgeschehen ins richtige Verhältnis setzen. Bei einer solchen Betrachtung ist fest-zustellen: Covid-19 stellt noch immer ein Risiko dar. Aber im Vergleich zur Situation im Frühjahr haben wir die Lage unter Kontrolle. Gute Politik beinhaltet daher, schnellstens, aber achtsam zur Normalität zurückzukehren, besonders gefährdete Personengruppen effizienter zu schützen und unser Land wieder zukunftstüchtig zu machen. Zukunft aber erfordert Perspektiven und Leistungsanreize statt Schreckensszenarien und Dauersubventionen.
Bekanntlich beginnt gute Politik mit dem Betrachten der Wirklichkeit. Und wer mit offenen Augen durch die Welt geht, der weiß auch: Die Realität lässt sich nicht mo-nokausal erklären und maßgebend ist immer der Kontext. Große Teile von Politik und Medien fokussieren jedoch allein auf die Infektionszahlen. Entscheidend aber ist die Frage nach den Kapazitäten im Gesundheitssystem. In dieser Hinsicht ist zunächst einmal festzustellen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Infizierten überhaupt im Krankenhaus behandelt werden muss. Betrug die Hospitalisierungsrate Mitte April noch 20 Prozent, liegt sie seit Ende Juli bei unter zehn Prozent. Der Blick auf die Belegung von Intensivbetten zeigt darüber hinaus, dass der Höchststand von Covid-19-Intensivpatienten im April zu verzeichnen war. Damals dokumentierte das entspre-chende Register 2.900 Betroffene. Gegenwärtig macht die Belegung von Intensivbetten mit Corona-Infizierten weniger als die Hälfte aus. Bilder von überforderten Ge-sundheitssystemen anderer Länder befeuern allerdings die Angst, dass auch bei uns die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht werden könnten. Was die Berichterstattung aber unterschlägt ist, dass das deutsche Gesundheitssystem ungleich besser aufgestellt ist. Während z.B. hierzulande rund 34 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner kommen, sind es in Frankreich weniger als die Hälfte und in Spanien sogar nur ein Drittel. Aktuell sind die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten in Deutschland unter Berücksichtigung aller Patientengruppen nur zu rund 70 Prozent ausgelastet.
Fakt ist des Weiteren, dass der Zuwachs der positiv Getesteten nicht von einem sta-tistisch relevanten Anstieg von Todesfällen begleitet wird. Wobei das Risiko, mit oder an Covid-19 zu sterben, vor allem Hochbetagte und Vorerkrankte betrifft. Um es deutlich zu sagen: Jeder Todesfall im Zusammenhang mit Corona ist tragisch. Aber wir haben die Ressourcen, und wir haben inzwischen dazugelernt, um hier entsprechend zu handeln.
Das heißt: Statt permanent Angst zu schüren, sollten Politik und Medien das Infekti-onsgeschehen ins richtige Verhältnis setzen. Bei einer solchen Betrachtung ist fest-zustellen: Covid-19 stellt noch immer ein Risiko dar. Aber im Vergleich zur Situation im Frühjahr haben wir die Lage unter Kontrolle. Gute Politik beinhaltet daher, schnellstens, aber achtsam zur Normalität zurückzukehren, besonders gefährdete Personengruppen effizienter zu schützen und unser Land wieder zukunftstüchtig zu machen. Zukunft aber erfordert Perspektiven und Leistungsanreize statt Schreckensszenarien und Dauersubventionen.