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Bildungsrecht

Der Bereich Bildungsrecht der IHK sorgt für Rechtssicherheit in Aus- und Weiterbildung

Alles, was Recht ist in der Bildung

Bildungsrecht (jpg)In der Bundesrepublik Deutschland regelt das Berufsbildungsgesetz alles, was in Aus- und Weiterbildung geschieht, und verleiht allen in diesem Bereich Tätigen – Ausbildenden wie Auszubildenden und den Organisatoren – eine solide rechtliche Basis. Im IHK-Bereich Bildungsrecht, der zum Geschäftsbereich Beruf und Bildung von Geschäftsführer Peter Nagel gehört, finden all jene Rat, die Fragen, Sorgen oder ungeklärte Rechtsprobleme in diesem Sektor haben.

Daher gehört der Komplex Bildungsrecht zu den hoheitlichen Aufgaben der IHK. Denn die IHK übt eine Überwachungsund Kontrollfunktion über alle Teilnehmenden an Ausund Weiterbildung aus. „Das Spannende ist, dass das Bildungsrecht mehrere juristische Felder berührt, angesiedelt ist es aber im Arbeitsrecht,“ schildert Ass. jur. Annette Baumstümmler, Leiterin des IHKBereichs Bildungsrecht, die Vielfalt ihrer Arbeit und der ihres Teams.
Im Kern geht es zunächst um die rechtliche Begleitung aller Themenbereiche rund um Aus-und Weiterbildung. Das beginnt bei der Eintragung der Ausbildungsverträge, und reicht bis zu Eignungsprüfungen sowie der Zulassung und Durchführung von Prüfungen. Außerdem kümmern sich die Ex pertinnen im Team Bildungsrecht – ja, es ist aktuell ein rein weibliches Team – um die Arbeitsbeziehungen zwischen Unternehmen und Auszubildenden. So greifen sie bei Fällen von Täuschungsversuchen ein oder sorgen für einen Nachteilsausgleich. Dieser kann erforderlich sein, wenn Auszubildende aufgrund betrieblicher Veränderungen oder eigener Beeinträchtigung Nachteile erleiden müssen oder mussten.
Kommt es zum Konflikt zwischen ausbildendem Betrieb und Auszubildenden, werden in Schlichtungsverfahren Lösungen angestrebt, die beide Seiten gut aussehen lassen, was auch meistens gelingt.
Da viele Fragestellungen den alltäglichen Umgang miteinander in Aus- und Weiterbildung berühren, arbeitet das Team um Annette Baumstümmler eng mit allen zusammen, die in der IHK mit Bildung befasst sind, zum Beispiel mit den Ausbildungsberatern, die in die Betriebe gehen.
Schließlich gehört die Beratung zum weiten Aufgabenfeld des IHKBereichs Bildungsrecht. Junge Menschen, die in Jobcentern oder Arbeitsagentur nicht vorangekommen sind, gehen zu den TeamMitgliedern, um sich umfassend beraten zu lassen. Dabei handelt es sich um Jugendliche mit ganz unterschiedlichem Hintergrund: Kinder von Migranten, Flüchtlinge, Jugendliche mit Lernschwächen oder solche, die aus einem bildungsfernen Elternhaus stammen. „Dabei beraten wir oft weit über die juristischen Belange hinaus und versuchen, den jungen Menschen Perspektiven zu eröffnen, indem wir ihre individuellen Stärken und Neigungen ermitteln,“ stellt Annette Baumstümmler diese Arbeit dar. Das Team kennt Betriebe, die Erfahrung und Mut haben, auch schwierigen Kandidaten eine Chance zu geben.
Grundsätzlich wächst der Beratungsbedarf von Jahr zu Jahr immer stärker, und die sehr heterogenen Zielgruppen brauchen daher auch ganz unterschiedliche Kompetenzen bei den Beraterinnen. Laura Franz und Mira Krämer gehen bei ihrer Beratung oft detailgenau vor und helfen beim Verfassen von Bewerbung und Lebenslauf. Darüber hinaus akquirieren sie auch neue Ausbildungsstellen und vermitteln die Kontakte. In diesem Zusammenhang kümmert sich die Flüchtlingsnetzwerkerin Wendy Petereit um die individuelle Beratung und die Kontaktaufnahme der Flüchtlinge zu Ausbildungsbetrieben. Darüber hinaus vertritt sie die IHK im IQNetzwerk („Integration durch Qualifizierung“) u. a. auf Messen.
Zu diesem Komplex gehört auch das aktuelle Wissen um die Förderprogramme, die von Land und Bund für die unterschiedlichen Zielgruppen aufgelegt worden sind.

Über Grenzen hinweg

Zu den Aufgaben des IHKBereichs Bildungsrecht gehören auch die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und die grenzüberschreitende Berufsausbildung. Hier ist inzwischen ein Netzwerk geknüpft worden, das vor allem mit Frankeich und Luxemburg enge Kontakte gebildet hat. Hier kümmert sich vor allem Charlotte Schneiders darum, sowohl Betriebe als auch potenzielle Auszubildende für die grenzüberschreitende Ausbildung zu interessieren. Darüber hinaus eröffnet die Mobilitätsberatung im Austausch mit dem DIHK-Netzwerk Möglichkeiten, während der Ausbildung ein paar Monate in einer anderen europäischen Region zu verbringen, um Sprache und Landeskenntnisse zu erwerben bzw. zu vertiefen. Zuletzt waren Destinationen wie Dublin oder Malta im Angebot. Und auch hier gibt es Förderprogramme, die diesen Aufenthalt finanziell unterstützen. Charlotte Schneiders ist zurzeit dabei, die Bekanntheit der Mobilitätsberatung und der damit verbundenen Möglichkeiten zu erhöhen. „Grundsätzlich ist ein Auslandsaufenthalt für jeden eine Bereicherung, doch die Nachfrage ist hier im Saarland noch sehr gering“, meint Annette Baumstümmler.
Die Erfahrungen und das Know-how der Expertinnen des IHKBereichs Bildungsrecht sind auch in mit der Bildung befassten Gremien sehr gefragt: in der Bildungspolitik, im Grundbildungspakt Saarland, in der Landesschulkonferenz, in der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft-Schule, im DIHK-Netzwerk, um nur einige zu nennen.
Darüber hinaus wird auch sehr stark über die Zukunft nachgedacht. Dazu werden Bildungsprojekte entwickelt, welche die Themen der Zeit widerspiegeln. Aktuell: Welche Folgen haben die Schulschließungen sowie der OnlineUnterricht aufgrund der Corona-Pandemie für alle Beteiligten. „Es geht um die Frage, wie wir die Bildungslandschaft im Saarland pandemie-fest machen können,“ sagt Annette Baumstümmler dazu. Das betrifft beide Bildungsorte: die Schulen und die Betriebe.
Das bedeutet zum Beispiel auch, Digitalisierung dorthin zu bringen, wo es an Ausrüstung mangelt und sprachliche Hürden zu überwinden sind. So wurden in Zusammenarbeit mit Stadtteilbüros in Abendterminen unter anderem in Malstatt Eltern, die aus ganz unterschiedlichen Ländern in Asien und Afrika stammen, über Dolmetscher, die diese selbst besorgt haben, die Möglichkeiten des Online-Unterrichts erklärt, um größere Nachteile für deren Kinder zu vermeiden.
So zeigen sich im IHKBereich Bildungsrecht die aktuellen Fragestellungen des Saarlandes – im gesellschaftlichen wie im wirtschaftlichen Bereich. Die Expertinnen sind mit ihrem Know-how immer auf dem neusten Stand und können ihren Kunden die bestmögliche Beratung und Betreuung zukommen lassen. Dabei haben sie die Herausforderungen der Zukunft bereits im Hinterkopf und arbeiten vorausdenkend an Lösungen. So können sie auch das Unerwartete erwarten.